Ich habe lange darüber nachgedacht, was man am Benutzerinterface von Beryllium einfacher bzw. schneller machen könnte.
Ein zentrales Element in Beryllium (und mit Abstand meistgenutzte Feature) ist der „Substanz hinzufügen“-Dialog. Ursprünglich gab es nur die Option einen leeren Datenblock einzufügen oder Daten aus einer (zuvor abgespeicherten) Datei zu laden. Dann sind noch Wikipedia und Merck als Quelle hinzugekommen. Das ganze wurde als „Assistent“ (engl. wizard) konzipiert, der einen durch die Schritte führen sollte.
Ganz glücklich war ich mit diesem Konzept aber zum Schluss nicht mehr. Erstens musste der Benutzer immer eine Quelle explizit auswählen. Für Standardchemikalien ist das überhaupt kein Problem, denn deren Daten gibts sozusagen „überall“. Bei anderen dagegen musste man es vielleicht erst bei Wikipedia probieren und dann erst bei Merck, um dann festzustellen, dass man es doch „selber“ eintragen musste.
Ein anderer Punkt betrifft die Erweiterbarkeit des Assistenten: jede neue Quelle bräuchte seinen eigenen Satz Dialoge für die Zwischenschritte, was sehr aufwendig ist. Davon abgesehen war der Platz auf der ersten Seite (auf der man die Quelle auswählt) eh schon begrenzt. Eine andere Lösung musste her. Ich habe mich dann (nach Absprache mit einigen) an einem simplen Listenkonzept versucht, das ich in diesem Eintrag präsentieren möchte:

Dieser Dialog erscheint jetzt immer, wenn man eine neue Substanz einfügen möchte. In das obere Feld mit der Lupe wird der Suchbegriff (Name, Summenformel oder CAS-Nummer) eingegeben und mit Enter bestätigt. Beryllium fragt dann alle verfügbaren Quellen ab und listet die gefundenen Einträge dann auf. Ganz oben in der Liste ist noch die Option „Leere Substanzdaten einfügen“ verfügbar. Man kann dann einfach einen Eintrag auswählen und die Daten werden dann von der entsprechenden Quelle bezogen (die Quelle selbst und Zeitpunkt des Downloads werden übrigens in den Substanzdaten vermerkt).
Ein Klick auf „Quelle“ bei der jeweiligen Substanz öffnet die entsprechende Seite im Browser, falls z.B. mal nicht alle Daten übernommen werden können oder einfach zur Kontrolle. Unter „Optionen“ kann man noch die Quellen auswählen, die man benutzen möchte, bzw. „Exakte Suche“ usw. einstellen.
In diesem Bild erkennt ihr außerdem sehr gut, dass es neue Quellen gibt: zum einen Sigma-Aldrich (über euSDB) und zum anderen die GESTIS-Stoffdatenbank, die wohl eine der umfangreichsten ihrer Art ist. Letztere wird vom Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) gepflegt.
Außerdem können nun alle geladenen Daten automatisch in eine lokale Bibliothek übernommen werden, wo diese dann sozusagen ebenso als Quelle zur Verfügung stehen.